Da lacht das Kinderherz: Das richtige Kinderzimmer für jedes Alter
Die Entscheidung, welcher Raum in den kommenden Jahren als Kinderzimmer dienen soll, ist keine einfache. Denn der Nachwuchs wird sich in den nächsten etwa 20 Jahren wie kein anderes Familienmitglied verändern, und so ist es ratsam, die Lage und Gestaltung des Kinderzimmers langfristig zu planen. Dies gilt sowohl für Größe und Lage des Zimmers als auch für dessen Einrichtung und Dekoration.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die lieben Kleinen schneller wachsen, als vielen Eltern lieb ist, und man daher ein Kinderzimmer alle paar Jahre mit nicht allzu viel Aufwand umgestalten können sollte. Wer das Babyzimmer liebevoll mit einer hellblauen Schäfchentapete tapeziert, muss wissen, dass diese noch vor der Einschulung ausgetauscht werden muss. Und ein Dreijähriger, der sich begeistert in ein Bett in Form eines Feuerwehrautos kuschelt, wird dieses in wenigen Jaren überhaupt nicht mehr cool finden. Eltern sollten sich also gut überlegen, welche Elemente im Kinderzimmer fest installiert werden und welche flexibel getauscht werden können. Der folgende Artikel soll Aufschluss darüber geben, was in welchem Alter zu beachten ist.
Das Babyzimmer (bis 1 Jahr)
Manche Babys schlafen in diesem Alter noch gar nicht im eigenen Zimmer, sondern im Elternschlafzimmer – entweder im Familienbett oder in einem Anstellbett für das Elternbett. Dennoch gewöhnen die meisten Eltern ihren Nachwuchs noch vor dem ersten Geburtstag an das eigene Zimmer – nicht zuletzt deshalb, weil die Einrichtung des Babyzimmers den ersten großen Schritt auf dem gemeinsamen Weg mit ihrem Sprössling darstellt. Bei allem Verständnis für den Wunsch, dass es „hübsch“ und „niedlich“ aussehen soll – viel wichtiger sind gerade in diesem Alter Sicherheitskriterien. Bei Babys ersten Möbeln müssen Eltern unbedingt auf Schadstofffreiheit achten, da belastete Möbel Allergien auslösen können.
Des Weiteren müssen die Möbel kindersicher sein. Spitze Kanten, abblätternde Farbe und sich lösende Teile haben in einem Kinderzimmer nichts zu suchen. Im Zweifel gibt hier das GS-Prüfesiegel Aufschluss über die Sicherheit eines Möbelstücks oder eines Spielzeugs. Für die ganz Kleinen genügen ein Babybett – am besten ein Gitterbett mit abnehmbaren Gittern –, ein Schrank und eine Wickelkommode völlig. Gerne dürfen bunte Farben verwendet werden, da diese das Interesse des Kindes wecken.
Das Zimmer für Kleinkinder (1 bis 3 Jahre)
Das Kind befindet sich jetzt in einer sehr wachstumsintensiven Phase. Es lernt laufen und sprechen und wird immer neugieriger auf seine Umwelt. Höchste Zeit, potenzielle Gefahrenquellen wie Treppen und Steckdosen zu sichern. In diesem Alter zeigen die Kinder immer mehr Interesse und Freude an Spielsachen sowie Farben und Formen. Jetzt dürfen bunte Wandbilder, Stofftiere und anderes Spielzeug, Tapeten und Vorhänge mit Gardinen nicht mehr fehlen. Auch freuen sich die Kleinen über eine Spiel- und Kuschelecke in Form einer Krabbeldecke, eines Spielteppichs oder einer Matratze.
Das Zimmer für Kindergartenkinder (3 bis 6 Jahre)
In diesem Alter können die Kinder schon in Entscheidungen über Möbel und Deko einbezogen werden. Ein großer Renner bei Kindern in diesem Alter sind hohe oder halbhohe Betten, die gleichzeitig als Spiellandschaft dienen. Beliebte Themen sind Autos, Feen, Schiffe, Prinzessinnen oder Tiere. So kann ein Kinderbett ein Prinzessinnenschloss ebenso sein wie eine Ritterburg, ein Reisebus oder ein Piratenschiff. Ein besonderer Clou können beispielsweise eine Rutsche oder eine Klettermöglichkeit sein. Tolle Anregungen finden Eltern auf Betten.de.
Empfehlenswert sind für Kinder im Vorschulalter auch Möbel und Deko-Teile, die ihre Neugier wecken und Lust am Lernen fördern. So kann eine Tafel im Zimmer die Vorfreude auf die Schule anregen, und Buchstaben und Zahlen auf Postern, Bildern oder Stoffen fördern spielerisch die Neugier auf Lesen, Schreiben und Rechnen.
Das Zimmer für Kinder im Grundschulalter (6 bis ca. 12 Jahre)
Mit dem Eintritt des Kindes ins Schulalter bekommt das Kinderzimmer eine neue Funktion. Ab jetzt dient es nicht mehr nur zum Spielen und Schlafen, sondern auch zum Lernen und Erledigen der Hausaufgaben. Für Kinder ab sechs Jahren darf also ein Schreibtisch und ein passender Stuhl im Zimmer nicht fehlen. Im Idealfall können Schreibtisch und Stuhl das Kind durch die gesamte Schulzeit begleiten, nämlich dann, wenn sie höhenverstellbar sind und mit dem Sprössling „mitwachsen“.
Sowohl Spielen als auch Lernen sollen Spaß machen. Damit dies gelingt, sollte im Zimmer eine entspannte und aufgeräumte Atmosphäre herrschen. Ideal ist eine optische Trennung von Arbeits-, Spiel- und Schlafbereich. So kann der Arbeitsbereich mit einer Stellwand oder einem Vorhang in ansprechenden Farben vom Rest des Raumes abgetrennt werden. Auch ein neues Regal, in dem Schulbücher und Arbeitsmaterialien untergebracht werden, kann den Zweck eines Raumteilers erfüllen. Ist das Zimmer zu klein für einen Raumteiler, können die unterschiedlichen Bereiche farblich voneinander abgehoben werden.
Hier eignen sich für den Arbeitsbereich anregende Farben wie Gelb oder Orange, für den Schlafbereich eher beruhigende Farben wie Grün oder ein helles Beige. Ein guter Trick für ein kleines Kinderzimmer ist ein Hochbett. In dem Bereich unter dem Bett werden Schreibtisch und Stuhl untergebracht, und damit kann unten gearbeitet und oben geschlafen werden.
Das Jugendzimmer (ab ca. 12 Jahre)
Mit Einsetzen der Pubertät erwachen im Nachwuchs völlig andere Interessen. Statt Piraten und Ponys sind jetzt Party und Chillen angesagt. Das eigene Zimmer ist wichtiger denn je. Halten sich kleinere Kinder tagsüber noch gerne in Wohnzimmer oder Küche in der Nähe der Eltern auf und macht es Vorschulkindern nichts aus, das Zimmer mit Bruder oder Schwester zu teilen, brauchen Jugendliche nun unbedingt einen persönlichen Rückzugsort.
Werden aus Kindern Teenager, ist meist eine radikale Umgestaltung des Zimmers angesagt. Nichts, aber auch gar nichts darf mehr an „Kinderkram“ erinnern. Eltern, die ein halbwegs zufriedenes „Pubertier“ im Hause haben möchten, sollten sich den Wünschen ihres Nachwuchses nicht verschließen, das Zimmer moderner und jugendlicher zu gestalten. Dazu ist es in den meisten Fällen nicht einmal nötig, die Möbel komplett auszutauschen. Oft reichen ein gründliches Ausmisten sowie ein Umstellen und Umgestalten der vorhandenen Sachen. Die meisten Jugendlichen legen Wert auf ein großes Sofa oder – auf Neudeutsch – eine Chillout-Area.
Manchmal scheiden sich die Geister, was die mediale Ausstattung des Jugendzimmers betrifft. Ein eigener Computer und Fernseher – ja oder nein? Wie sieht es mit einer Spielekonsole aus? Ein Computer kann durchaus seinen Platz auf dem Schreibtisch eines Teenagers finden, da ein solcher meistens eine Voraussetzung für das Erledigen der Hausaufgaben darstellt. Hier haben Eltern die Möglichkeit, eine Kindersicherung einzubauen und das Internet auf bestimmte Zeiten zu beschränken. Auch Spielekonsole und TV-Gerät können zur Einrichtung eines Jugendzimmers gehören, sofern der Nachwuchs vernünftig mit diesen Freiheiten umgehen kann.