Schaffell waschen: So gelingt die Reinigung des Lammfells
Kuschlig warm und weich sind Schaffelle. Sie sorgen im Haus für Gemütlichkeit, bieten Baby und Kleinkind ein anschmiegsames Nest und haben sich auf langen Autofahrten bewährt. Dank vieler positiver Eigenschaften sind Lamm- und Schaffelle seit Jahrhunderten für den Wohnbereich beliebt. Das wärmende Fell im Winter wirkt im Sommer Temperatur ausgleichend. Die Felle sind atmungsaktiv und helfen bei der Regulation von Feuchtigkeit. Dadurch entsteht ein angenehmes Wohnklima, in dem sich auch Allergiker und empfindliche Menschen wohlfühlen. Deshalb sind Schaffelle im medizinischen Bereich so beliebt.
Dabei muss ein Schaffell einiges aushalten. Staub und Schmutz verfangen sich in den Haaren, die Wolle verfärbt sich. Zwar haben natürlich und medizinisch gegerbte Schaffelle und Wolle selbstreinigende Eigenschaften, dennoch stellt sich irgendwann die Frage: Wie wasche ich mein Schaffell?
Schaffell waschen leicht gemacht
Wer das große Unterbett aus Lammfell vor sich hat, kommt schnell ins Grübeln: Wie lässt sich das Schaffell reinigen? Wird das Leder nicht hart? Kann etwas kaputtgehen oder einlaufen? Generell kann man sagen: Schaffelle sind pflegeleicht. Wer sich für einen ökologischen Lebensstil entscheidet, weiß, dass regelmäßiges Ausschütteln und Aufhängen an frischer Luft meist genügen. Schaffelle reinigen sich selbst und haben per se eine desinfizierende Wirkung. Außerdem neutralisieren sie Gerüche. Die Felle sind ungeheuer langlebig und robust. Das Fell ist schmutzabweisend. So kommt es, dass cremefarbene oder fast weiße Felle noch nach Jahren ihre Ursprungsfarbe behalten.
Die natürliche Selbstreinigung beruht auf einem Kreislauf – die Felle nehmen Wasserdampf auf und geben ihn schnell wieder ab. Dabei fühlen sie sich nicht klamm an. Gleichzeitig reduziert sich die Luftfeuchtigkeit. In alten Bauernhäusern oder im Auto ist das perfekt. An der frischen Luft regenerieren sich Schaffelle. Regelmäßig sollte man sie gut aufschütteln, sodass Schmutz und Staub entfernt werden. Am besten lässt man sie etwas im Freien bei gutem Wetter hängen. Die pralle Sonne sollte aber auf Dauer gemieden werden. Wer will, kann sein Fell bürsten. Verkrustungen werden ausgekämmt oder vorsichtig mit etwas Essigwasser ausgerieben und schon ist es wieder flauschig frisch.
Wasser, Seife & Co. für Schaffelle?
Ob ein Schaffell erfolgreich gewaschen werden kann, hängt auch mit der Gerbung zusammen. Medizinisch gegerbte Felle sind in jedem Fall waschbar. Pflanzlich gegerbte Schaffelle sollten es auch sein. Die Herstellerhinweise sind unbedingt zu beachten, wenn das Fell gewaschen werden soll. Es gibt Felle, die sich nur per Hand waschen lassen und auch Schaffelle, die sich im Schon- oder Handwaschgang in der Waschmaschine reinigen lassen. Bei großen Teilen, wie Unterbetten und Decken aus Schaffellen, ist zu bedenken, dass sie sehr schwer werden, wenn sie sich mit Wasser vollsaugen. Das Ausdrücken des Wassers, ohne zu Wringen, ist nicht ganz leicht, jedoch unbedingt notwendig, damit das Fell anschließend gut durchtrocknen kann. Oft ist es sicherer, das Fell auszuklopfen, zu lüften und nur verschmutzte Stellen lokal auszuwaschen.
Das Wasser sollte hand- höchstens lauwarm sein. Als Waschmittel empfehlen sich spezielle Wollwaschmittel oder bei kleineren Fellen und Babydecken Haarshampoos ohne Parfum und chemische Zusätze. Weichspüler darf nicht genutzt werden. Um die Eigenschaften des Fells zu erhalten, sollte ein Wollpflegemittel mit Lanolin benutzt werden, dass die natürliche Rückfettung unterstützt.
Richtig trocknen ist wichtig!
Schaffelle müssen richtig trocknen. Die Felle dürfen nicht ausgewrungen werden. Je nach Gerbart könnte das Leder reißen oder Schaden nehmen. Auf keinen Fall gehört ein Fell in den Wäschetrockner. Die Feuchtigkeit kann nach dem gründlichen Spülen kräftig herausgestrichen werden. Anschließend wird das Fell in Handtücher gerollt und so vorgetrocknet. Danach muss es vorsichtig in Form gezogen werden. Dann bringt man es zum Trocknen an die frische Luft. Die Trockenstelle muss vor Regen geschützt sein. Je nach Größe des Fells und Witterung kann der Trockenvorgang bis zu drei Tagen dauern. Zwischendurch sollte nach dem Fell gesehen werden und man sollte es vorsichtig durchkneten, damit das Leder geschmeidig bleibt.
Ein Schaffell lässt sich auch bei Zimmertemperatur trocknen. Auf gar keinen Fall darf man es über die Heizung oder direkt an Ofen oder Kamin hängen. Das Fell wird sonst bretthart und brüchig!
Schaffell waschen: Warum nicht einfach in die Reinigung?
Je nach Nutzung können Schaffelle auch in die chemische Reinigung gegeben werden. Wählt man den konventionellen Weg, lässt sich für den Laien nicht genau nachvollziehen, mit welchen Substanzen das Fell gereinigt wurde. Bei Autositzen oder ähnlichem ist das eventuell vertretbar, bei Schaffellen für Babys, Kinder oder Betten sollte man vorsichtig sein. Schnell ist das Fell mit Rückständen belastet, die man eigentlich vermeiden wollte. Wer ein größeres Fell nicht allein reinigen kann, sollte sich an Spezialfirmen wenden, die die Felle auf ökologischer Basis reinigen. So kann man sicher sein, dass das Fell rückstandsfrei für das Baby und den eigenen Schlaf verwendet werden kann. Eine Reinigung sollte nicht zu oft notwendig sein, wenn das Fell regelmäßig durch Ausschütteln, Lüften und Kämmen gepflegt wird.
Natürlich und gesund
Schaffelle sorgen nicht nur für ein gemütliches Ambiente. Sie schützen Allergiker, Babys und Kleinkinder. Wolle reinigt die Luft, gleicht Feuchtigkeit aus und sorgt für ein angenehmes Schlafklima. Darum werden Schaffelle im medizinischen Bereich immer wieder empfohlen. Die Pflege ist tatsächlich so einfach, wie beschrieben. Wer seine Schaffelle regelmäßig lüftet, wird lange Freude an den warmen, weichen, kuschligen Fellen haben. In das Leder sollte regelmäßig etwas Babyöl oder Melkfett einmassiert werden, damit es elastisch und geschmeidig bleibt und nicht brüchig wird. Nach jeder Wäsche und jedem Trocknungsvorgang ist eine Behandlung mit natürlichen Fetten sinnvoll. So regeneriert sich das Schaffell. Der leichte Geruch ist natürlich und zeigt, dass es sich um ein schonend gegerbtes Fell handelt.
Fazit
Das Waschen von Schaffellen ist nicht regelmäßig notwendig. Das Fell wird durch regelmäßiges Lüften, Ausklopfen und Bürsten mit einer Spezialbürste gereinigt. So wird der Selbstreinigungsprozess unterstützt. Das Leder kann von Zeit zu Zeit mit ein wenig Öl behandelt werden. Nur bei stärkeren Verschmutzungen wird eine Wäsche von Schaffellen vorgenommen. Dabei sollte schonend vorgegangen werden: Handwäsche oder Schonwaschgang mit einem Wollwaschmittel reichen aus, um das Fell zu waschen. Besondere Aufmerksamkeit muss dem Trocknungsprozess gewidmet werden. Am besten nutzt man die ersten warmen Frühlingstage und findet einen überdachten Platz, an dem das Schaffell gut durchtrocknen kann. Bei guter Pflege und achtsamem Umgang hält ein Schaffell über mehrere Generationen und sorgt für Wärme, Gesundheit und Gemütlichkeit.