Putzen & Waschen

Die Kunde der Reinigungsmittel: Was ist wichtig und was nicht?

Der Hausputz ist wohl nur für wenige Menschen ein echtes Vergnügen. Sicher, jeder freut sich, wenn ›die Bude‹ endlich wieder sauber ist, doch der Weg dahin ist strapaziös und macht selten Spaß. Doch mit den richtigen Putzmitteln, so scheint es, ist die Hausarbeit im Handumdrehen geschafft, nicht wahr? Aber welche Putzmittel sind wirklich notwendig, was sollte bei der Anschaffung und Nutzung beachtet werden und welche Mittelchen sind ohnehin schon stets im Haushalt vorhanden? Dieser Beitrag schaut sich das einmal an.

Worin unterscheiden sich Putzmittel?

Der Markt für Reinigungsmittel ist noch größer als der Markt an Haarwäschen. Allein für Fliesenböden gibt es gefühlt unzählige Mittel, die all ihre eigenen Vorteile ausspielen wollen. Fenster, Holzböden, Laminat, PVC, glatte Oberflächen, Wandfliesen, Sanitäreinbauten – sie alle werden mit eigenen Putzmitteln verwöhnt. Aber was macht ein gutes Putzmittel wirklich aus?

1. Keine Chemiekeule

Es gilt: Wer beim Einfüllen des Putzmittels Schnappatmung erleidet, der hat eine Chemiekeule zur Hand. Sie trumpfen mit aggressiven Dämpfen auf und sind im Alltag gar nicht notwendig. Natürlich sind diese Putzmittel nicht gänzlich auszuschließen, denn es gibt Ausnahmen, die für eine Anwendung sprechen:

  • Schimmel – die Reinigungsmittel, die Schimmelspuren in Fugen oder an Wänden beseitigen, basieren zumindest auf Chlor. Die Inhaltsstoffe sollen die Sporen des Schimmels abtöten, daher ist die Chemie notwendig.
  • Fugenreinigung – bei Bodenfliesen ist es teilweise notwendig, die Fliesenfugen speziell zu reinigen, damit sie neu versiegelt werden können. Die Reinigungsmittel sind oftmals Chemiekeulen.

2. Naturfreundliche Putzmittel

Gute Putzmittel unterliegen dem Naturschutz. Zu erkennen ist das am Blauen Engel oder dem EU-Ecolabel. Gute, auf die Umwelt bedachte, Hersteller gehen aber auch einen Schritt weiter und verzichten auf unnötigen Kunststoff. Immer mehr Hersteller von Putzmitteln in Sprühflaschen bieten Nachfüllpackungen ohne Sprühaufsatz an. Der alte Aufsatz wird nun einfach umgeschraubt, sodass wieder Kunststoff und somit Plastikmüll gespart wird. Naturfreundlich bedeutet jedoch nicht, dass mit Putzmittel versehenes Wasser in die freie Natur geschüttet werden darf. Es handelt sich weiterhin um Lauge.

3. Die Putzwirkung

Ein gutes Putzmittel macht sauber. Im besten Fall hat es zudem einen guten Geruch. Ob nun spezielle Eigenschaften, beispielsweise Schmutz- und Staubabwehr oder Porenversiegelungen gewünscht sind, das muss jeder für sich und anhand der zu reinigenden Fläche für sich entscheiden. Laminatpflege ist beispielsweise nicht zu oft anzuwenden, da sich auf dem Boden unschöne Schlieren bilden können, zumal wirkt er mit der Zeit klebrig.

Allzweckreiniger vs. Spezialmittel

Reichen Allzweckreiniger oder muss der Putzmittelschrank voller teurer Spezialmittel sein? Nein, Allzweckmittel reichen voll und ganz, zumal sie ohnehin sehr gut durch Hausmittel erweitert werden können:

  • Putzmittel DIY – ein Spritzer Essigessenz mit normalem Spülmittel (alternativ dem Rest von Shampoos oder Duschgel) ergibt einen perfekten Allzweckreiniger. Mit der Lösung lassen sich Oberflächen, Böden, Fliesen und auch Sanitärbereiche reinigen.
  • Antikalk – Backpulver, Essigessenz oder Zitronensäure: Diese Mittel lösen sogar hartnäckigen Kalk und Harnstein. Essigessenz im Wasser beugt Schlierenbildung beim Fensterputzen vor.
  • Verstopfungen – zu Beginn lassen sich Verstopfungen in Abflüssen noch gut mit Backpulver und Essigessenz lösen. Theoretisch ist auch bei einer echten Verstopfung ein Allzweckmittel geeignet, doch ist dieses ein wenig tückisch, da man schnell sein muss: Mentos mit Cola.

Spezialmittel sind eher für Spezialfälle gedacht. Wer hochwertiges Parkett hat, der benötigt teilweise eine spezielle Bodenpflege. Auch bei besonders empfindlichen Oberflächen lohnen sich Spezialmittel, die häufig eine pflegende Eigenschaft haben. Für den 0815-Hausputz hingegen sind sie nicht notwendig.

Mit der richtigen Kollektion an Putzmitteln wird der Hausputz zum Kinderspiel. Bildquelle: @ Kelly Sikkema / Unsplash.com

Die Kollektion: Welche Arten von Reinigungsmitteln werden benötigt?

Vorab sei gesagt: Nur, weil auf einem Reinigungsmittel »Badreiniger« draufsteht, ist er nicht auf das Badezimmer beschränkt. Auch normale Alleskönner unter den Reinigungsmitteln lassen sich fast für alle Zwecke nutzen. Allgemein sollten jedoch folgende Mittel im Haushalt sein:

  • Badreinigungsmittel – wer nicht auf Hausmittel zurückgreifen möchte, der benötigt ein Reinigungsmittel mit kalklösendem Effekt und ein Mittel für die Toilette.
  • Boden – es kommt mit auf den Boden an. Wasser mit Essig/Spülmittel genügt meistens, natürlich können auch spezielle Bodenmittel gewählt werden. Ein gewöhnlicher Allzweckreiniger reicht aber aus.
  • Spülmittel – das ist der echte Alleskönner im Haushalt. Spülmittel kann wesentlich mehr als nur das Geschirr reinigen. Die fettlösenden Eigenschaften helfen beim Reinigen von Türrahmen und Fingerabdrücken, beim Reinigen von Arbeitsflächen und Fliesenspiegeln und das Mittel löst hartnäckige Seifenrückstände im Bad.
  • Hausmittel – Essigessenz, Zitronensäure (riecht bei der heißen Entkalkung weniger penetrant als Essig) und Backpulver/Natron gehören in jeden Haushalt. Mit Backpulver lassen sich eingebrannte Reste in Töpfen oder auf dem Herd spielend leicht entfernen: Backpulver aufstreuen, ein wenig anfeuchten und für mindestens dreißig Minuten einwirken lassen.
  • Hygienemittel – aus gesundheitlichen Gründen sollten Hygienereiniger sehr sparsam eingesetzt werden. Der Organismus benötigt Bakterien und durch die häufige Nutzung können sich Allergien bilden. Um die Spülmaschine oder die Waschmaschine zwischendurch zu säubern, sind die Mittel aber gut geeignet (Alternative: Essigessenz). Auch bei Haustieren schadet ein Hygienereiniger im Haus nicht, doch sollte er ausschließlich bei Durchfall oder Erbrechen der Haustiere genutzt werden.
  • Sonderfälle – Schimmel sollte zwar beseitigt werden, doch müssen die Ursachen erforscht werden. Wer ein innen liegendes Bad ohne Fenster hat, der kennt häufig aber kleinere Schimmelstellen. Diese lassen sich mit Chlor recht gut behandeln. Auch für den Abfluss lohnt es sich immer, entsprechende Mittel oder Helferlein im Haus zu haben.

Bei Mitteln wie Scheuermilch ist spezielle Vorsicht geboten: Die Scheuerpartikel richten oft mehr Schaden denn Nutzen an. Statt Scheuermilch lohnt es sich eher, die entsprechenden Stellen mit einer Lauge aus Kernseife einzuweichen und danach zu reinigen.

Fazit – die notwendigen Putzmittel sind überschaubar

Der Hausputz macht selten Freude und Arbeit ist er auch, wenn die teuersten Putzmittel genutzt werden. In der Tat muss ein Putzmittelschrank nicht überquellen, denn ausgesuchte Allzweckreiniger, Hausmittel und Spezialmittel für besondere Fälle reichen voll und ganz aus. Oftmals spielt das Putzmittel eine weniger wichtige Rolle als das genutzte Putztuch: Das Mikrofasertuch muss Schmutz hervorragend aufnehmen, diese aber beim Auswaschen auch mühelos entlassen.

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