
Grünspan entfernen: Hausmittel und weitere Tipps und Tricks
Grünspan besteht aus einem Kupferacetat. Dies ist ein Kupfersalz, welches Bestandteil von Essigsäure ist. Grünspan hat, wie der Name schon verrät, eine grüne Färbung. Er bildet sich in Form von Kristallen und setzt sich besonders auf Oberflächen ab, die aus Kupfer oder Messing bestehen. Man kann die Bespanung auch als Patina bezeichnen. Im weiteren Sinne bezeichnet man auch die grünen Stellen an Holzflächen, auf Steinen oder an Kunststoffobjekten als Grünspan. Hier wird der Grünspan allerdings durch pflanzliche Mikroorganismen in Verbindung mit einem feuchten Klima hervorgerufen.
Warum sollte man Grünspan entfernen?
Zum einen kann der Wunsch entstehen, Grünspan entfernen zu wollen, weil er optisch nicht ansprechend ist und die befallenen Materialien unsauber und alt wirken. Daneben kann der Grünspan die darunter liegenden Stoffe aber auch angreifen und zerstören. Grünspan ist in gewissem Ausmaß aber auch giftig. Hierzu muss aber schon ein längerer Kontakt mit dem Befall bestehen. Kommen allerdings die Augen oder andere Sinnesorgane mit Grünspan in Berührung, dann sollte man handeln und die betroffenen Stellen gründlich waschen. Wenn man Grünspan versehentlich verschluckt, dann sollte man zum Verdünnen ausreichend Wasser hinterher trinken. Bei der Einnahme größerer Mengen Grünspan ist ein Arzt aufzusuchen. Auch wenn der Grünspan mit offenen Wunden in Berührung kommt, sollte man diese schnell auswaschen, da es ansonsten zu einer sehr starken Reizung kommen kann.
Grünspan richtig entfernen: So gelingt es!
Grundsätzlich kommt es bei der Entfernung von Grünspan darauf an, ob es sich um den pflanzlichen Bewuchs handelt oder die Patina aus Kupfersalzen. Kupferne Gegenstände können mit einem Hausmittel behandelt werden. Vor allem Essig hat eine stark lösende Kraft und entfernt die Patina zuverlässig. Bei einem leichten Befall kann der Grünspan einfach mit einem in Essig getauchten Tuch entfernt werden. Auf scheuernde Tücher oder Bürsten sollte man möglichst verzichten. Bei hartnäckigeren Belegen sollte der Gegenstand für mindestens eine Stunde in Essig eingeweicht werden, damit sich die Belege besser lösen. Ist der Grünspan entfernt, sollte man mit klarem Wasser nachspülen und mit einem trockenen Tuch die Stellen polieren.
Um Grünspan von metallenen Flächen zu entfernen, kann man auch Feuer benutzen. Die Patina wird erhitzt und anschließend mit einem Tuch entfernt. Alternativ kann man auch Buttermilch nehmen, um die Belege zu entfernen. Die Buttermilch wird dabei mit Salz vermischt und der Gegenstand hierin eingeweicht. Kupfer und Messing können zudem auch mit Salmiakgeist behandelt werden. Hierzu mischt man einen EL Salz mit einer Tasse Salmiakgeist. Die Mischung sollte auf der zu behandelnden Fläche ca. eine Stunde einwirken. Danach kann die Patina abgerieben werden.
Holzflächen und Pflastersteine
Grünspan, der sich auf Holzflächen abgesetzt hat, kann mit einem sogenannten Grünalgenentferner behandelt werden. Auch für Glas- oder Betonflächen eignet sich diese Methode. Daneben kann auch Soda verwendet werden. Dies wirkt wie ein Reinigungskonzentrat und ist besonders umweltschonend. Soda wird einfach in Wasser aufgelöst und anschließend auf der Begrünung verteilt. Wenn Terrassenflächen mit Grünspan bedeckt sind, kann man diesem auch mit einem Hochdruckreiniger oder einem Dampfreiniger zu Leibe rücken. Sind Pflastersteine von Grünspan betroffen, dann sollte man diese vor der Behandlung zunächst einmal abfegen.
Ist der Befalll noch nicht sehr weit fortgeschritten, kann auch schon die Behandlung mit einer Drahtbürste helfen. Betonflächen können besonders gut mit Sodawasser gereinigt werden. Dieses benötigt eine Einwirkzeit von etwa fünf Stunden. Natursteine wie Kalkstein sollten dagegen möglichst mit einem Moosentferner behandelt werden, der speziell für Natursteine gedacht ist.
Was tun bei Befall an Hausfassaden?
Grünspan setzt sich auch gerne auf Hausfassaden fest. Auch hier kann bei einem nur leichten Befall eine Bürste zu Hilfe genommen werden. Ist diese Behandlung nicht ausreichend, sollte man einen Fachmann zu Rate ziehen. Dieser hat auch das entsprechende Equipment wie ein Gerüst, um die gesamte Front befreien zu können. Wer hier selbst zu Werke gehen möchte, der nimmt auch hier am besten einen Hochdruckreiniger oder Dampfstrahler. Zusätzlich kann man hier auch ein Algizid verwenden. Die Wand sollte dabei gut eingeweicht und abgebürstet werden. Das Algizid sollte im Anschluss in jedem Fall wieder gut abgespült werden.

Dachpfannen und Haushalt
Häufig entdeckt man einen Grünspanbefall auch auf den Dachpfannen. Auch hier kann der Belag mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden. Grobe, sich drehende Bürsten sind dazu ideal. Der Reiniger sollte immer von oben nach unten gerichtet werden, damit kein Wasser unter die Kacheln läuft. Nach der Behandlung sollte eine Beschichtung aufgetragen werden, damit einem erneuten Moosbewuchs entgegen gewirkt wird. Grünspan ist aber nicht nur im Außenbereich zu finden, sondern auch im Haushalt. Hier setzt er sich besonders gerne im Sanitärbereich an Wasserhähnen und Armaturen fest. Um den Belag hier zu läsen, kann man sehr gut Zitronensäure verwenden. Sollten allerdings Leitungen oder die Heizung befallen sein, so muss ein Fachmann ran.
Die grüne Beschichtung kann sich aber auch auf Fliesen festsetzen. Hier kann der Belag zunächst mit einer Seifenlauge entfernt werden. Hierzu eignet sich ein normaler Allzweckreiniger. Mit einem Schrubber kann man den Belegen effektiv zu Leibe rücken. Eine Alternative zum Allzweckreiniger ist Waschmittel. Hilft das nicht, so kann man auch einen Moosentferner verwenden.
Grünspan vom Auto und Aquarium entfernen
Am Auto kann sich ebenfalls Grünspan bilden. Dies gilt vor allem für die Dichtungen. Hier muss aber keine besondere Chemiekeule verwendet werden, sondern es reichen eine klassische Lauge und eine Bürste aus, um die Verschmutzung zu entfernen. Wer zu Hause ein Aquarium besitzt, der wird den Grünspan schon häufig entdeckt haben. Dies ist besonders dann der Fall, wenn die Beleuchtung nicht korrekt ist oder eine falsche Fütterung vorliegt. Dadurch wird es Schadstoffen leicht gemacht, sich auszubreiten. Zum entfernen kann man sich eines Lappens oder einer Bürste bedienen, und die Belege abschrubben. Tierchen wie die Siamesische Rüsselbarbe ernähren sich zudem von dem Grünspan und entfernen diesen so auf natürliche Weise. Gleiches gilt für bestimmte Wasserpflanzen, die auch dem Wachstum entgegenwirken.
Grünspan vorbeugen?
Wenn man die betroffenen Stellen mit Essig behandelt, verhindert dies eine zeitnah neu entstehende Begrünung. Zudem kann man darauf achten, im Haushalt nicht zu viele kupferhaltige Gegenstände zu verwenden. Im Fachhandel ist zudem ein sogenannter Anlaufschutz erhältlich, welchen man im Außenbereich anwenden kann. Generell gilt, dass ein feuchtes Klima die Bildung von Grünspan fördert. Daher sollte man auch im Haushalt immer gut durchlüften und nasse Armaturen trocken nachpolieren. Um den Grünspan im Bereich von Hausfassaden zu verhindern, sollte man eine dichte Bewachsung mit Pflanzen vermeiden. Auch Dachrinnen sollten einer regelmäßigen Reinigung unterzogen werden.
Wenn der Dachüberstand groß genug ist, dann hält dies schon einen großen Teil an Feuchtigkeit von der Fassade ab. Beim Putz sollte man auf mineralisches Material setzten. Gleiches gilt für die Verwendung von Farben. Bindemittel sollten möglichst anorganisch sein. Daneben bieten auch glatte Flächen weniger Angriffsfläche für Grünspan. Wenn doch einmal Grünspan entsteht, sollte man diesen möglichst frühzeitig behandeln, da er sich dann noch recht leicht entfernen lässt und man zu milderen Mitteln greifen kann.