Kaschmir, Alpaka, Mohair und Co.: Edle Wolle richtig pflegen
Naturfasern zählen zu den schönsten Materialien für Kleidung, Decken und Kissen. Weiche und wärmende Wolle wird besonders im Winter geschätzt. Neben der fast schon einfachen Schafwolle gibt es noch andere Wollarten, die zu echten Liebhaberstücken verarbeitet werden. Wolle ist wunderschön, doch sie gilt auch als sensibel und anspruchsvoll. Jeder Waschgang wird von der Befürchtung begleitet, am Ende eine verfilzte Miniaturausgabe des Originals in den Händen zu halten.
Eine Sorge, die völlig unbegründet ist, denn Wolle lässt sich mit dem richtigen Waschmittel und einer achtsamen Behandlung ausgezeichnet pflegen. Wie das geht, zeigt dieser Artikel von Perwoll. Der Spezialist für feine Wäsche bietet einen ausführlichen Überblick über die unterschiedlichen Wollarten und deren Herkunft sowie Tipps für die perfekte Pflege.
Was ist Wolle?
Wolle ist eine Naturfaser, die aus den weichen Haaren von Tieren gewonnen wird. Am bekanntesten ist die Wolle aus dem Fell der Schafe. Weltweit wird von ganz unterschiedlichen Tieren die Wolle zu feinem Garn gesponnen. Lamas liefern weiche Alpakawolle, Ziegen liefern das Material für die edlen Kaschmirgarne und Angora wird aus Kaninchenhaar gesponnen. Wollfaser bestehen ähnlich wie das Menschenhaar aus Keratin. Jede Faser ist aus drei Schichten aufgebaut. Markschicht, Faserstamm und Schuppenschicht bestimmen die Eigenschaften der einzelnen Fasern. Bei jeder Tierart und jeder Rasse ist der Aufbau der Schichten unterschiedlich. Umschlossen werden Wollfasern vom Lanolin, einer Fettschicht, die die Wolle vor Schmutz schützt und die auch nach der Schur erhalten bleibt.
Weniger ist mehr
Wolle muss nicht so oft gewaschen werden wie Textilien aus Baumwolle oder Synthetik. Naturfasern können viel Feuchtigkeit aufnehmen und Gerüche lösen sich gewissermaßen in Luft auf. Es ist daher ausreichend, Kleidung und Heimtextilien gründlich zu lüften und sie nicht nach jedem Tragen zu waschen. Wolle mag keine Reibung. Ist ein Waschgang notwendig, möglichst ein spezielles Wollwaschprogramm sowie niedrige Temperaturen wählen und die Trommel maximal bis zur Hälfte füllen. Zum Trocknen nur wenig schleudern und die Kleidung lieber in ein großes Badetuch wickeln, bis das Wasser aufgesaugt ist.
Zum vollständigen Trocknen das Kleidungsstück glatt hinlegen. Die puren Wollfasern sind im nassen Zustand sehr empfindlich. Mischgewebe sind etwas robuster. Vor einer Wäsche sollte auf jeden Fall ein Blick aufs Pflegeetikett geworfen werden. Selbstgestrickte Stücke sollten so vorsichtig wie möglich behandelt werden.
Das richtige Waschmittel wählen
Für edle Textilien aus Wolle sollte immer ein geeignetes Wollwaschmittel gekauft werden. Die Zusammensetzung der Spezialwaschmittel ist genau auf die Struktur der Faser abgestimmt. Wollwaschmittel reinigen sanft und geben der Wolle die Pflege, damit sie weich und flauschig aus der Maschine kommt. Shampoo ist für die Pflege von Wolle nicht geeignet, auch wenn sich die Empfehlung hartnäckig hält. Feine Textilien benötigen eine bestimmte Zusammensetzung der Enzyme, die in normalen Shampoos nicht entsprechend enthalten ist.