Weiß: Ein Evergreen unter den Farben
Design your life! Geht es nach Interieur-Designer, am besten in Weiß und Weißnuancen. Die Farbe kommt nie aus dem Trend, wird aber fast jede Saison wieder neu kombiniert. Mal unterstützt weiß kräftige Töne wie Rot, Schwarz oder Grün, mal links mit anderen hellen Tönen die Creme oder Taupe das wohlig-warme und natürliche Lebensgefühl in die vier Wände. Wie vielfältig sich Weiß einsetzen lässt, zeigen folgende Interieur-Ideen.
Weiß für das Esszimmer – kein No-Go!
Der Schriftsteller Gilbert Keith Chesterton stellte bereits trefflich fest: „Weiß ist nicht nur die Abwesenheit von Farbe, es ist eine scheinende und verstärkende Farbe, so wild wie Rot, so entschlossen wie Schwarz …“ Durch die zurückhaltende Wirkung von Weiß kommen andere Farben noch besser zur Geltung, auch im Esszimmer. Bei der Esszimmerplanung rückt häufig der Tisch in den Fokus des Geschehens. Er ist Gesprächsort, kulinarische Festung und vieles mehr. Ein Tisch im weißen Design wirkt gleich doppelt als absolutes Highlight. Eine weiße Tischplatte kombiniert mit einem dunklen oder hellen Gestell ist ein wahrer Eyecatcher. Manchmal wird der Esstisch auch zum Arbeitsplatz im Home-Office umfunktioniert.
Es geht aber auch anders: Eine dunkle Tischplatte kombiniert mit hellen Sitzmöglichkeiten. Esszimmerstühle in Weiß von Wohnen.de stehen beispielsweise in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung, u. a. mit Armlehne oder ohne, mit Beinen oder einem schwingenden Gestell. Wer möchte, rückt den schlicht wirkenden Stuhl sogar mit einem farblichen Akzent durch ein Kissen oder eine kleine seitlich aufgelegte Decke ins rechte Licht.
Unzählige Kombinationsmöglichkeiten mit Weiß auch im Wohnzimmer
Weiß ist insbesondere in skandinavischen Ländern als zurückhaltende und klassische Farbe für die Raumgestaltung und Einrichtung äußerst beliebt. Stilvoll, ländlich idyllisch und unaufgeregt – dieser Trend kommt seit Jahren immer mehr Designinteressierten an. Vorbei die Zeiten von eng wirkenden Zimmern und „schweren“ Farben. Es gilt, Leichtigkeit und ein Freiheitsgefühl in die eigenen vier Wände zu zaubern. Das gelingt auch im Wohnzimmer durch den geschickten Farbeinsatz von Weiß gekonnt. Ausschließlich weiße Wände wirken häufig kühl und steril.
Wer jedoch bei der Gestaltung einer Wand auf diese Zurückhaltung verzichtet und tief in den Farbtopf greift, wird den fantastischen Effekt entdecken. Weiß kombiniert mit Rottönen, Graunuancen, Blau, Grün oder Gelb beispielsweise wirkt aufregend frisch und lässt den Raum trotzdem nicht beengt wirken. Auch die Wohnzimmermöbel dürfen eine Materialkombination vertragen. Der gesamte Raum sollte nie aus ausschließlich weißen Möbeln bestehen. Zwar wirkt dies betont neutral und zurückhaltend, aber auch kühl. Um Wärme und Gemütlichkeit einziehen zu lassen, reichen oftmals schon kleine Applikationen (beispielsweise eine Schubladenfront aus Holz bei einem weißen Sideboard), um dem Wohlfühlcharakter Ausdruck zu verleihen.
Weiße Möbel können für mehr Nachhaltigkeit sorgen
Fast Furniture stehen seit Langem in der Kritik, vor allem die besonders günstigen Einrichtungsgegenstände der Discounter. Seitdem die deutsche Dependance des großen schwedischen Möbelhauses mit den vier Buchstaben 1974 in München gegründet wurde, gab es eine wahre Möbel- und Einrichtungsrevolution. Der weiße zurückhaltende Chic aus Skandinavien war plötzlich auch in immer mehr deutschen vier Wänden zu finden. Schwere, dunkle Holzmöbel oder grelle Farben mit bunten Mustern wurden plötzlich von schnell zusammenbaubaren Möbelstücken und aufregenden Designelementen zum Tiefpreis ersetzt.
Regelmäßig neu einrichten und die Möbel im Handumdrehen für wenig Budget einfach austauschen – diese Mentalität wurde jahrzehntelang gelebt. Mittlerweile gibt es starke Kritik an den schnelllebigen Möbelstücken, denn ihre Produktion ist häufig wenig nachhaltig. Der schwedische Konzern hat, wie immer mehr andere Hersteller auch, auf die wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Möbeln und Designobjekten reagiert. Plötzlich finden sich immer mehr Produkte aus Bambus oder anderen natürlichen Materialien im Sortiment. Zusätzlich achten Hersteller auf mehr Klimapositivität und eine Verbesserung der nachhaltigen Wertschöpfungskette.
Jeder kann bei seiner Gestaltung der vier Wände mithelfen, Nachhaltigkeit zu leben. Weiße Möbelstücke beispielsweise sind zeitlos und lassen sich als Basis optimal mit anderen Farben kombinieren. Aus einer schlichten weißen Couch wird beispielsweise mit einer Tagesdecke, durch verschiedene Kissen oder einen gekonnt platzierten Beistelltisch eine völlig neue Designidee. Statt die weiße Couch aufgrund von Farb-Langeweile auszutauschen, einfach für wenig Budget gekonnt neue Akzente setzen.
Tipp: Pflanzen sind ein wahrer Alleskönner, denn sie bringen nicht nur Farbe ins Spiel, sondern verbessern auch das Raumklima. Auch für alle, die keinen grünen Daumen haben, gibt es Möglichkeiten: Hydrokulturen sind besonders pflegeleicht und sogar für Allergiker geeignet. Ein Beistelltisch mit einem Hydrokultur-Arrangement sorgt für einen optischen Hingucker.
Tipps für mehr Gemütlichkeit bei weißer Einrichtung
Damit das weiße Interieur nicht zum farblichen Stino-Albtraum wird, sollte jeder Weiß-Liebhaber folgende Tipps beachten:
1. Auf den richtigen Weißton achten
Weiß ist nicht gleich Weiß, denn es gibt tatsächlich verschiedene Nuancen. Bei der Einrichtung unbedingt darauf achten, dass ein Weiß mit einem grauen oder gelben Einschlag beispielsweise häufig rasch dreckig wirkt. Sie bringen stattdessen eine weiße Zurückhaltung in den Raum, was bei großen Fensterflächen und viel Licht besonders gut wirkt. Gibt es im Raum allerdings nur wenig Lichteinfall, sind helle Weißtöne empfehlenswert, da sie den Raum zusätzlich weiten.
2. Keinen weißen Teppich mit Kind und Kegel
Ein weißer Teppich vor der Couch oder im Flur sieht wunderschön aus, häufig, aber nicht allzu lang. Wer Kinder Haustiere hat, wird die verstärkten Putzaufwendungen kennen. Fußabdrücke, Kinderhände und andere Rückstände finden sich fast überall und sind vor allem bei weißem Stoff besonders hartnäckig. Am besten die Farbe und das Material des Teppichbodens nach seiner Beanspruchung auswählen. Wer gar nicht auf Weiß in seinem Teppich verzichten möchte, sollte am besten ein besonders robustes Material aussuchen und einen Teppich mit dunkler Primärfarbe wählen.
Für den Flur im Eingangsbereich eignet sich ein grauer bzw. schwarzer Teppich mit weißen Mustern optimal. Damit das gesamte Raumbild nicht zu dunkel wird, kann ein weißer Garderobenschrank mit einem Spiegel versehen für Auflockerung sorgen.
3. Wenn alles weiß, dann…
Puristen bevorzugen mit Sicherheit das Gesamtkonzept in Weiß. Es strahlt Ruhe aus und bringt Klarheit. Wer sich bei der Einrichtung auf Weiß konzentrieren möchte, sollte Abwechslung durch verschiedene Formen schaffen. Sind alle Formen ausschließlich glatt und unangepasst, wirkt es schnell langweilig. Abgerundete Ecken und geschwungene Türen bringen Abwechslung ins Spiel. Auch die Kombination mit verschiedenen Weißtönen schafft optische Auflockerung.